Diatomeenerde
Diatomeenerde oder auch Kieselgur genannt ist ein fossiles Mineral, welches sich aus den mikroskopisch kleinen Schalen abgestorbener Kieselalgen gebildet hat. Kieselalgen sind ein wichtiger Bestandteil des pflanzlichen Planktons der Weltmeere und machen über ein Fünftel der durch Photosynthese produzierten Biomasse aus. Seit der Kreidezeit entstanden in Seen und Meeresbuchten daher teils sehr mächtige, bis zu mehreren hundert Meter hohe Sedimentschichten aus den versteinerten Algenschalen. Wichtige Abbaugebiete in Deutschland waren in der Lüneburger Heide und im Vogelsberg.Wirkung und Anwendung bei Insekten
Durch seine bizarre Kristallstruktur hat Diatomeenerde die Eigenschaft in hohem Maße Flüssigkeiten und Wachse aufzusaugen. Um sich vor dem Austrocknen zu schützen, bilden Insekten einen feinen, wachsigen Lipidfilm auf ihrem Körper. Kommen Haushaltsschädlinge wie Ameisen, Silberfischchen, Asseln oder Schaben mit den feinen Partikeln in Kontakt versuchen diese sofort sich davon zu befreien. Die Diatomeenerde haftet am Körper der Tiere, dringt in die Gelenke und Körperöffnungen ein und perforiert die Insektenhaut. Letztendlich trocknen diese aus und sterben. Es handelt sich demnach um eine rein physikalische Wirkung.Das Pulver kann sparsam angewendet werden. Mit der feinen Spritztülle das Pulver direkt in die Brutstätten und Aufenthaltsplätze der Schädlinge streuen. Man kann es auch in die Ritzen und Fugen von Böden oder Mauerwerk sprühen. Das Pulver sollte einige Tage liegen bleiben, oder man wiederholt die Anwendung öfter. Diatomeenerde wird unwirksam, wenn es feucht oder nass wird, da die Partikel zusammenklumpen. Man kann es auch an Haustieren oder deren Aufenthaltsplätze zur Abwehr von Flöhen oder anderen Parasiten verwenden.